Eine unsichere Zukunft für Lebensversicherungen
Nach Wegfall des Steuerprivilegs am 31.12.2004 informierte der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) darüber, dass im Jahr 2005 das Neugeschäft (Abschluss neuer Lebens- oder Rentenversicherungsverträge) gegenüber den Abschlusszahlen des Jahres 2004 um rund 80 Prozent weg brach.
Lebensversicherung: rund 70 Prozent werden vorzeitig gekündigt
Dies ist überaus bedenklich, berücksichtigt man die ebenfalls vom GDV herausgegebenen Stornokennzahlen. Hiernach werden lediglich 30 Prozent aller Lebensversicherungsverträge bis zum Ende bespart. Die übrigen 70 Prozent werden demnach vorzeitig gekündigt - die Versicherten fallen so als Beitragszahler weg (ca. 40 Prozent innerhalb der ersten fünf Jahre nach Vertragsabschluss).
Lebensversicherer müssen an ihr Tafelsilber
Branchenkenner weisen bereits heute auf die drohenden Gefahren hin - bei anhaltender Entwicklung und gleich bleibenden Kostenstrukturen werden die ersten Versicherer in absehbarer Zeit von der Substanz leben müssen.
Mit Gültigkeit des neuen Versicherungsvertragsgesetzes werden die Versicherungsunternehmen ab 2008 verpflichtet, sämtliche Kosten des Versicherungsvertrages offen zu legen. In Anbetracht des Umstandes, dass diese teilweise bis zum Fünffachen normaler Sparverträge ausmachen, wird die Wettbewerbsfähigkeit der Lebensversicherer auf eine harte Probe gestellt.
Historie der Lebensversicherung
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- Lebensversicherungen i.e.S.: Nettoverzinsung der Kapitalanlagen
Lebensversicherungen i.e.S. (d.h. ohne Pensionskassen & -fonds): Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen von 1980 bis 2008 – dabei werden sämtliche Erträge und Aufwendungen auf Kapitalanlagen berücksichtigt.Abb.: Nettoverzinsung von Kapitalanlagen Zeitraum 1980 - 2008 [Quelle: GDV - Geschäftsentwicklung 2008 - Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen]