Erfolgreiche Sammelklagen

Bislang gibt es in Deutschland keine erfolgreichen Sammelklagen. Doch die Rechtsinstrumente dafür sind international bereits teilweise geschaffen.

Beispiele für Sammelklagen:

• Klagen gegen die Zigarettenindustrie
• Klagen gegen Pharma-Unternehmen
• Klage der US-Musikindustrie wegen der Urheberrechtsverletzungen durch Napster gegen Bertelsmann
• Verfahren der amerikanischen Börsenaufsicht gegen die amerikanische Allianz Leben wegen Falschberatung
• Mehrere Klagen gegen Microsoft wegen der Verknüpfung von MS Office mit dem Internet Explorer
• Wertpapier-Sammelklagen (securities class actions) von Anlegern gegen Beteiligungsunternehmen, deren Führungskräfte und Berater wegen Verstößen gegen kapitalmarktrechtliche oder Bilanzierungsvorschriften zur Verantwortung gezogen wurden

Zahlreiche Filme und Bücher zeigen die Macht dieses Systems deutlich auf, zum Beispiel:

• John Grisham - die Schuld Eines der Medikamente eines großen Pharmakonzerns hat die fatale Nebenwirkung, aus harmlosen Menschen kaltblütige Mörder zu machen. Um diesen Skandal zu vertuschen, zahlt der Konzern Millionen an Clay Carter und seine class.
• John Grisham - der Regenmacher, verfilmt 1997. Eine Versicherungsgesellschaft lehnt grundsätzlich alle Ansprüche ab und reguliert nur die, die auch tatsächlich klagen. Die Versicherung wird zum Schadenersatz verurteilt. Außerdem muss die Versicherung eine Strafe in Höhe von 50 Mio $ zahlen, doch diese Summe ist so hoch, dass die Versicherung Insolvenz anmelden muss.
• Erin Brockovich Der Streifen aus dem Jahr 2000 verfilmte die wahre Geschichte von Erin Brockovich-Ellis, deren hartnäckige Nachforschungen ergaben, dass in den 1960er bis 1980er Jahren die Gesundheit der Bewohner von Hinkley (Kalifornien) durch giftiges Chrom (VI) im Grundwasser massiv angegriffen wurde. 1996 wurde die Firma aufgrund der Nachforschungen von Erin Brockovich und Ed Masry zur Zahlung der größten Schadensersatzsumme in der Geschichte der USA verurteilt, nämlich 333 Millionen US-Dollar.