Fondsgebundene Lebensversicherung
Die fondsgebundene Lebensversicherung ist der Kapitallebensversicherung in vielen Punkten ähnlich. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass die in den Beiträgen enthaltenen Sparanteile nicht in den Deckungsstock des Lebensversicherers, sondern in Investmentfonds investiert werden. Im Rahmen der mit dem Tarif verbundenen Investmentfonds kann der Versicherungsnehmer meist einen oder mehrere Investmentfonds selbst auswählen, wobei er die Auswahl während der Versicherungsdauer in der Regel ändern kann.
Abhängig von den gewählten Investmentfonds kann die fondsgebundene Lebensversicherung hoch spekulativ sein, sie kann aber auch risikoärmer sein als die Kapitallebensversicherung.
Fondsgebundene Lebensversicherung: Totalverlust möglich
Ein wesentlicher Unterschied zwischen einer Anlage in einer fondsgebundenen Versicherung und dem direkten Engagement in einen Investmentfonds ist die teilweise um ein vielfaches höhere Kostenbelastung in der fondsgebundenen Versicherung. Da keine Investition in den Deckungsstock erfolgt, kommt auch der Rechnungszins als Garantiezins nicht zur Anwendung. Eine Mindestverzinsung gibt es daher bei der fondsgebundenen Lebensversicherung nicht, selbst der Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals ist theoretisch möglich.
Überschüsse werden in Fondsanteile investiert
Der Rechnungszins kommt bei der Kalkulation der Erlebensfallleistung nicht zum Tragen, daher wird die Versicherungssumme als Anteil der Summe aller planmäßig während der gesamten Versicherungsdauer zu zahlenden Beiträge (Beitragssumme) definiert. Anfallende Risiko- und Kostenüberschüsse werden überwiegend auch in Fondsanteile investiert, wobei andere Modelle (z.B. verzinsliche Ansammlung) vereinzelt auch angeboten werden. Ein Problem der fondsgebundenen Lebensversicherung ist wie bei der Fondsanlage das Ablauftiming. Für den Versicherungsnehmer wäre es äußerst ärgerlich, wenn seine Lebensversicherung in den letzten Jahren der Versicherungsdauer plötzlich durch Kurseinbrüche einen massiven Wertverlust erfahren würde. Die Lebensversicherer bieten für dieses Problem allgemein zwei Lösungen an: Die Übertragungsoption und das Ablaufmanagement.
Übertragungsoption und Ablaufmanagement
Bei der Übertragungsoption kann sich der Versicherungsnehmer die Fondsanteile beim Ablauf der Versicherung auf ein eigenes Depot übertragen lassen, um dann einen günstigeren Zeitpunkt für den Verkauf der Anteile abzuwarten. Beim Ablaufmanagement wird in den letzten Jahren der Versicherungsdauer das Anlagevermögen in risikoärmere Investmentfonds (meist Renten- oder Geldmarktfonds) umgeschichtet. Dies geschieht entweder automatisch durch den Lebensversicherer oder der Lebensversicherer unterbreitet dem Versicherungsnehmer entsprechende Vorschläge, die der dann annehmen kann oder auch nicht.
Arten der Lebensversicherung
- Themenauswahl
- Lebensversicherungen i.e.S.: Nettoverzinsung der Kapitalanlagen
Lebensversicherungen i.e.S. (d.h. ohne Pensionskassen & -fonds): Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen von 1980 bis 2008 – dabei werden sämtliche Erträge und Aufwendungen auf Kapitalanlagen berücksichtigt.Abb.: Nettoverzinsung von Kapitalanlagen Zeitraum 1980 - 2008 [Quelle: GDV - Geschäftsentwicklung 2008 - Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen]