Aufbau der Lebensversicherung

Die Vielfalt von Lebensversicherungen lässt sich in vier große Gruppen einteilen:

• Risikolebensversicherung
• Kapitalbildende Lebensversicherung
• Fondsgebundene Lebensversicherung
• Rentenversicherung

Daneben werden zahlreiche Zusatzversicherungen angeboten. Die bedeutendste ist dabei die Berufsunfähigkeitszusatzversicherung

Versicherer geraten unter Druck

Nach dem Platzen der Börsenblase 2001 haben nahezu 40 Prozent der am deutschen Markt agierenden Lebensversicherungsunternehmen den vom Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) angeordneten Stresstest nicht bestanden oder die Angaben verweigert. Zwischenzeitlich haben sich einige Versicherer wieder erholt und ihre stillen Lasten abgebaut. Allerdings scheint die nächste Gefahr auf die Versicherer zu zukommen:

Lebensversicherer: stille Reserven umstritten

Im Sommer 2005 hat das Bundesverfassungsgericht die bestehende Praxis zu den bei den Versicherungsgesellschaften verbleibenden, stillen Reserven als verfassungswidrig eingestuft.

Versicherer versuchen BGH-Urteil zu umgehen

Der Bundesgerichtshof hat am 26. Oktober 2005 sein Urteil vom 06. Mai 2001 noch weiter ausgelegt und die Versicherungsgesellschaften verpflichtet, für bestimmte Verträge Neuberechnungen durch zu führen und den Versicherten noch zustehende Gelder zu erstatten. Allerdings versuchen einzelne Versicherer trotz der klaren Vorgaben dies zu umgehen.

BaFin zweifelt am Geschäftsmodell der Lebensversicherer

Der Chef der Finanzaufsicht BaFin, Jochen Sanio erklärte im Januar 2010 in Frankfurt, dass er am Geschäftsmodell der Lebensversicherer zweifelt. Gründe dafür sind die Renditeversprechen und das aktuelle Zinsniveau. Ende 2009 hatten bereits einige Versicherer ihre Überschussbeteiligung für 2010 gesenkt, sogar der Marktführer Allianz, an dem sich die Branche diesbezüglich gern orientiert. "Diese Entwicklung wird sich fortsetzen; wir erwarten weitere Senkungen auch in diesem Jahr", zitiert das Handelsblatt BaFin-Chef Sanio.