Von der Risikoabsicherung zur Kapitalanlage
Im Laufe der Jahrzehnte wandelte sich die Lebensversicherung zunehmend vom eigentlichen Risikoabsicherungsinstrument (Versicherung) zum Kapitalanlageinstrument (Sparplan/Geldanlageprodukt). Mehr als 80 Prozent aller Versicherten gehen davon aus, dass die Versicherungsunternehmen Kundengelder treuhänderisch verwalten – doch dies ist nicht so: die Beiträge gehen in das Eigentum des Versicherungsunternehmens über.
Gewinnbeteiligung für Kunden eher gering
Kapitalanlagen, wie Immobilien und Aktien, werden mit Kundengeldern erworben und dann entsprechend der gesetzlichen Vorschriften soweit wie möglich abgeschrieben. Sie verbleiben wenn möglich im Bestand des Versicherungsunternehmens. Der Versicherte würde nur dann an den Gewinnen teilhaben, wenn die Kapitalanlagen irgendwann einmal verkauft und die stillen Reserven dadurch aufgelöst würden. Dies wird aber nur sehr selten passieren. Die Versicherungsunternehmen kontrollieren mittlerweile rund 20 Prozent des Aktienkapitals deutscher Unternehmen und kaufen immer weiter zu.
Wenn Aktien oder andere Vermögensgegenstände veräußert werden sollten, wurden diese Vermögenswerte, häufig soweit möglich, zunächst auf Tochter- bzw. Schwestergesellschaften übertragen und erst dann veräußert, um so die Gewinnbeteiligung der Kunden möglichst gering zu halten.
Historie der Lebensversicherung
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- Lebensversicherungen i.e.S.: Nettoverzinsung der Kapitalanlagen
Lebensversicherungen i.e.S. (d.h. ohne Pensionskassen & -fonds): Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen von 1980 bis 2008 – dabei werden sämtliche Erträge und Aufwendungen auf Kapitalanlagen berücksichtigt.Abb.: Nettoverzinsung von Kapitalanlagen Zeitraum 1980 - 2008 [Quelle: GDV - Geschäftsentwicklung 2008 - Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen]